Unsere Arbeit im Nebenhaus

 

 

In unserem Nebenhaus, nehmen wir Kinder bis vier Kinder ab dem ersten Lebensjahr, nach der aktuellen Betriebserlaubnis, auf.

 

Das Hauptaugenmerk unserer pädagogischen Arbeit liegt in dem Aufbau einer beständigen und liebevollen Beziehung zum Kind. Die Erfahrungen, welche Kinder im Krippenalter mit ihren engsten Bezugspersonen machen, im Hinblick auf Verfügbarkeit, Zuwendung, Unterstützung und Distanz, sind für ihre weitere Entwicklung von großer Bedeutung. Diese Erfahrungen bilden die Basis für die Weiterentwicklung von Kompetenzen in vielen verschiedenen Bereichen. Daher ist es uns wichtig, eine stabile Grundlage zu schaffen, so dass Kinder zukünftig herausfordernde Situationen meistern und die Welt mit Freude erforschen können.

Kinder unter drei Jahren beginnen gerade ihr Ich-Bewusstsein zu entwickeln und sind in dieser Phase noch sehr an ihre primären Bezugspersonen gebunden. Aus der Sicherheit dieser Bindung heraus entwickeln sie zunehmend Selbstständigkeit. Sie gehen in einem geschützten und vertrauten Rahmen kurzzeitig auf Entdeckungsreise oder widmen sich eigenen Aktivitäten. Dabei brauchen sie aber immer wieder auch die Möglichkeit Sicherheit und Bestätigung bei ihren Bezugspersonen (sicherer Hafen) abzuholen. Bindungsforscher haben herausgefunden, dass Kinder, die stabile Beziehungen haben, i.d.R. kooperationsbereiter, frustrationstoleranter, Fremden gegenüber aufgeschlossener und konzentrierter sind. Auch die Lernfähigkeit und die Lernbereitschaft wird durch stabile Bindung maßgeblich gefördert.      

"Bindung ist daher Bildung"

 Uns ist es daher wichtig, den Übergang des Kindes aus der Bindung an die ursprünglichen Bezugspersonen (Eltern) zu den neuen Bezugspersonen (Erzieher) so zu gestalten, dass dies bei den Kindern mit guten Emotionen einher geht. Das Kind soll sich wohlfühlen. Wichtig ist auch, dass die ursprünglichen Bezugspersonen dabei nicht verloren gehen, sondern nur durch neue Bezugspersonen erweitert werden. Aus diesem Grunde haben wir uns auch für eine Eingewöhnung angelehnt an das "Berliner Eingewöhnungsmodell" entschieden.  Wir möchten eine sichere Basis für Ihr Kind sein!

 


Eingewöhnung

 

 Für die Eingewöhnung in unsere Kita haben wir uns für eine bindungsorientierte Eingewöhnung, angelehnt an das "Berliner Eingewöhnungsmodell", entschieden. Dabei ist die Dauer der Eingewöhnung sehr individuell und von Kind zu Kind unterschiedlich. Das Kind bestimmt die Dauer der Eingewöhnung. Ein besonderes Augenmerk wird auf den Bindungsaufbau der Erzieher zum Kind gelegt. Ziel ist es, dass das Kind den Erzieher als sicheren Hafen akzeptiert.

 Das Berliner Eingewöhnungsmodell:

 Grundphase- 3 Tage:

Die Bezugsperson kommt mit dem Kind zusammen in den Kindergarten (möglichst immer die gleiche Bezugsperson), bleibt 1 Stunde mit dem Kind im Gruppenraum und geht danach gemeinsam mit dem Kind wieder nach Hause.

In den ersten drei Tagen findet kein Trennungsversuch statt.

Das Kind kann den Raum selbstständig entdecken und bespielen.

 Die Fachkraft nimmt vorsichtig immer mehr Kontakt zum Kind auf und beobachtet die Situation genau.

4. Tag- der erste Trennungsversuch:

 Die Bezugsperson verbleibt mit dem Kind eine gewisse Zeit im Gruppenraum. Nach Absprache mit der Fachkraft verlässt sie anschließend für 10min. bis max. 30min. den Gruppenraum, verbleibt aber in der Nähe. Die Verabschiedung sollte bewusst sein, damit das Kind nicht anfängt seine Bezugsperson zu suchen.

 Reagiert das Kind gelassen und weiter interessiert an der Umgebung und seinem Spiel, kann die Trennung bis maximal 30 min. ausgedehnt werden. Dies gilt auch wenn das Kind zu weinen beginnt, sich aber von der Fachkraft schnell und dauerhaft beruhigen lässt und wieder ins Spiel findet.

 Beginnt ein Kind untröstlich zu weinen, wirkt verstört oder beginnt immer wieder zu weinen, wird die Bezugsperson sofort zurückgeholt. Mit dem nächsten Trennungsversuch wird einige Tage gewartet, bis sich das Kind wieder stabilisiert und das Vertrauen zurückgewonnen hat.

 Stabilisierungsphase:

 Ab dem 4. Tag (wenn das Kind positiv auf die erste Trennung reagiert hat) nimmt die Fachkraft immer mehr Kontakt auf. Sie bietet sich bewusster als Spiel- und Ansprechpartner an und übernimmt auch erste pflegerische Aufgaben (z.B. füttern, wickeln). Trennungsversuche finden jeden Tag statt und werden zeitlich langsam immer mehr ausgeweitet. Die Bezugsperson verbleibt aber noch in der Einrichtung, um im Bedarfsfall schnell zurück zu kommen. Wenn das Kind zum vereinbarten Zeitpunkt abgeholt wird, ist der Tag beendet. Das bedeutet, dass Kind geht mit seiner Bezugsperson nach Hause, es findet kein weiteres Spielen oder Verweilen in der Gruppe statt. Das Kind soll verinnerlichen, wenn es abgeholt wird, gehe "ich" nach Hause. Dies dient als Ritual und bietet dem Kind Sicherheit.

 Schlussphase:

 Die Trennungsphase wird stetig ausgebaut bis das Kind es bis zu den jeweiligen Abholzeiten schafft. Die Bezugsperson muss sich nicht mehr in der Einrichtung aufhalten, muss jedoch jederzeit erreichbar sein, um bei Bedarf vorzeitig zurück zu kommen.

 Die Eingewöhnung ist dann beendet, wenn das Kind die Erzieherin als sicherere Basis akzeptiert hat, sich von ihr trösten lässt und grundsätzlich entspannt und gut gelaunt ist.

 Soll das Kind zukünftig ganztagsbetreut werden, ist zu beachten, dass es weitere Wochen dauern kann, bis es regelmäßig am Mittagessen und Mittagsschlaf teilnehmen kann. Wir achten darauf, dass das Kind am Vormittag angekommen ist und sich wohlfühlt bevor es den nächsten Schritt in die Ganztagsbetreuung geht.